Mehr als 650 interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren im Rahmen der Langen Nacht der Forschung am 20. Mai bei uns zu Gast.
Um Punkt 17 Uhr strömten die ersten BesucherInnen in die neue Lehrwerkstatt von 1zu1. Dort erfuhren sie bei den Stationen 1 und 2, was im Vakuum- und im Spritzguss so alles möglich ist. 1zu1-Ausbildungsleiter Daniel Schäffler gab dabei allerhand Wissenswertes rund um die beiden Technologien preis und präsentierte deren Potenzial sogleich auch in der Praxis. An der Handspritzmaschine durften die jungen Gäste aus buntem Kunststoffgranulat ihre eigenen Wandmagneten produzieren. Gleich im Anschluss wurde das Gehäuse einer Computermaus in der Vakuumgussanlage in Form gegossen – fast so wie beim Kuchenbacken.
Fünf Schritte bis zur Smartphone-Halterung
Jede Menge Mitmach-Action war auf den nächsten fünf Stationen angesagt: Jede:r stellte dabei im Spritzguss, 3D-Druck und mit der Drehmaschine eine praktische Halterung fürs Smartphone her. Projektleiterin Iryna Gisinger verriet, wie es dazu kam: „Wir möchten den Besuchern ein sinnvolles Geschenk mitgeben. Mein 13-jähriger Sohn hatte die Idee für den Handyhalter. Das ist cool, das können alle brauchen und wollen alle haben.“ Die 1zu1experten rund um Tooling-Fertigungsleiter Bernd Patscheider waren sich einig: Mit der Handyhalterung lässt sich prima zeigen, wie ein Teil bei 1zu1 entsteht.
Den Auftakt machte der Bügel, der wieder im Spritzgussverfahren in die passende Form gebracht wurde. Gleich darauf ging es in den Fertigungsräumen an die Dreh- und Fräsmaschine. Hier begleitete Bernd Patscheider die Gruppen bei der mechanischen Fertigung der Aluminiumscheibe, die zur Fixierung des Bügels benötigt wird.
Beim Hauptteil kam die Königsdisziplin von 1zu1 zum Einsatz: der 3D-Druck. Wie aus Kunststoffpulver im sogenannten Selektiven Lasersintern ein einsatztaugliches Bauteil wird, erklärte Philipp Schelling dem Publikum bei der dritten Station. Das lauschte auch beim Einfärben der Teile in schwarz oder rosa via Heißdruckimprägnierung mit großem Interesse. „So viele faszinierende Blicke, kluge Fragen und staunende Gesichter. Es hat wirklich Spaß gemacht“, stellte der SLS-Fertigungsleiter zufrieden fest.
Individuelle Bedruckung war das Thema der vorletzten Station. Per Digitaldruck konnten die Mitmachenden Namen, Sprüche oder persönliche Worte auf ihren Handyhalter schreiben. Bei der abschließenden Montage-Station war zu guter Letzt noch Handarbeit gefragt.
Fantastische Stimmung
Nach oder vor dem Besuch bei 1zu1 ging es für die zahlreichen TeilnehmerInnen des größten österreichischen Forschungsevents auf die Reise zu den rund hundert anderen Stationen an sieben weiteren Standorten im Land. Natürlich kostenlos per Shuttleservice. Um 23 Uhr verließen die letzten Gäste das 1zu1-Gelände. Das Fazit nach der ersten Langen Nacht der Forschung seit 2018 fiel für Organisator Christian Humml mehr als positiv aus: „Was kann es Schöneres geben, als 650 wissbegierige und technikbegeisterte junge Menschen zu inspirieren? Vielleicht begrüßen wir den einen oder die andere künftig bei uns als neue Fachkraft oder als innovationsfreudige Kundschaft. Wir sind bereit!“