Ohne 3D Druck geht heute gar nichts mehr. Egal ob Kaffeemaschine, Kuli-Deckel, Elektro-Stecker oder Autolenkrad: Jedes künftige Serienprodukt braucht einen Prototyp.
Genau da kommen die Profis von 1zu1 ins Spiel: „Wir bringen Daten in die Realität und schaffen so die Basis für Neuheiten“, sagt Philipp Schelling. „Wer sich für 3D Druck entscheidet, hat niemals ausgelernt“, fügt er hinzu. Der gelernte IT-Techniker hat die Weiterentwicklung der Technologie aus nächster Nähe miterlebt. Vor knapp zehn Jahren kam er als Quereinsteiger zu 1zu1 und ist heute Abteilungsleiter im 3D Druckverfahren Selektives Lasersintern (SLS). „Mit etwas Talent, räumlichem Vorstellungsvermögen und Einsatz ist alles möglich“, erzählt er.
Sein Team hat im Vorjahr mehr als 100.000 verschiedene Bauteile gefertigt, vom zwei Millimeter kleinen Miniaturbauteil bis zur mehrteiligen Transportkiste in Palettengröße. Oft sind es nur zwei bis drei Stück, doch 1zu1 schafft auch 3D Druck in Serie. „Wir fertigen mit topmodernen Maschinen in kürzester Zeit bis zu 50.000 hochpräzise, filigrane Bauteile. Damit sind wir weltweit ganz vorne mit dabei“, berichtet Philipp. 1zu1 hat sich international einen Namen gemacht und ist seit Anfang 2022 Teil der schwedischen Prototal-Gruppe. „Der Austausch mit unseren Partnern in Dänemark, Italien, Schweden oder England eröffnet neue Chancen und Potenziale“, so Philipp.
Vielfältige Arbeit und Ausbildung
Wie spannend 3D Druck sein kann, hat auch Jonas Breuder schon erlebt. Der 15-Jährige hat im Herbst die Lehre zum Kunststoffverfahrenstechniker begonnen und seine Entscheidung nicht bereut. Nach den ersten Monaten ist er gleichermaßen fasziniert von der Vielfalt der Zukunftstechnologie und dem großen Vertrauen: „Wir bekommen viel Verantwortung und dürfen uns von Anfang an beweisen.“ Neben dem Fachlichen stimmt auch das Menschliche. „Das Arbeitsklima ist einfach super und der Spaß kommt nicht zu kurz“, lacht Jonas.
Nach der Grundausbildung in der Lehrwerkstatt kam er per Rotation zu Philipp in die SLS-Abteilung und lernte dort zwei Wochen lang Basisaufgaben wie das Abpinseln des Pulverkuchens, Abstrahlen, Qualitätskontrolle und Oberflächenbehandlungen wie Färben und Glätten kennen. „Die fast schon archäologische Befreiung der Teile vom Pulver erfordert Sorgfalt, Genauigkeit und ein Auge fürs Detail“, erklärt Philipp. Wenn alle Nachbearbeitungsschritte sitzen, dürfen die Lehrlinge im zweiten Lehrjahr selbst an die Maschine.
Im Laufe der Lehre erhalten alle – die Metall- und Zerspanungstechniker:innen genauso wie die Kunststofftechniker:innen – zudem Einblicke in die anderen Abteilungen wie Vakuum- oder Spritzguss und erfahren mehr über die zweite 3D Druck Techologie Stereolithografie. Nach dem Abschluss entscheiden sie sich für ihre Wunschabteilung und mit etwas Glück findet sich auch gleich ein Platz. Jonas hat noch Zeit zu überlegen. Doch vorerst stehen zwei Monate Berufsschule in Steyr an. Blockschule ist ihm sowieso viel lieber: „Da kann ich mich voll aufs Lernen konzentrieren und dann war es das wieder für ein Jahr.“